"Eine Welt ist angebrochen und wir nennen sie "den Tag",
- einmal warfen wir mit Knochen, heute ist´s ein Geldbetrag...
- Diese Riten sind uns heilig, - jede Form hat Ihre Zeit,
- und Benennungen sind Mode, die uns freut. -
Schau´, - wir lernen einen Spiegel, in den andere geblickt,
- doch erst jenseits aller Hügel ist das Zauberreich geglückt...
- Und so wächst in uns ein Streben, all das andere zu sein,
- denn nur so kommt es zu neuen Spiegeleien. -
So sag´mir nicht, Du bist ein Opfer,
- sag´mir nicht, Du bist dahin...
- Denn ich bin ein Sprücheklopfer
und ich mache damit Sinn...
- Es gibt Eins, dass uns verbindet, wo wir alle einsam steh´n,
- das ist immer das, was wir grad nicht beseh´n. -
Du, es gibt eine Beschreibung, die uns allen gut bekannt,
- manche nennen sie "Verkleidung", manche auch "Ihr Heimatland". -
- Wenn ich Dich an dem bemesse, was ich glaube, dass Dich führt,
- habe ich von Dir noch keinen Teil berührt. -
Und die Frechheit ist "die Wahrheit, die man nicht mehr anerkennt",
und aus Furcht vor dieser Klarheit einfach weiter "Frechheit" nennt...
- Man fragt nicht nach dem Dahinter, denn das Eigene ist klar,
- und so schaffen wir aus Furcht eine Gefahr...
So sag´mir nicht, Du bist ein Opfer,
- sag´mir nicht, Du bist dahin,
- denn ich bin ein Sprücheklopfer und ich schaffe damit Sinn. -
- Einmal sind wir die Verlierer und danach der erste Preis,
- vielleicht ist es gut, dass das noch keiner weiss ?
Eine Zeit ist angebrochen, und wir nennen sie "ein Heut´"...
- Führten uns dahin die Wochen, oder war´s die Ewigkeit ?
- Irgendwann hab´Ich begonnen, irgendwann bin ich vorbei,
- das ist alles, was ich "weiss", der Rest ist neu ...
Freiheit ist das Recht zu geben, was man so in sich erkennt,
und es wird dadurch zu´r Freiheit, dass man es "die Freiheit"
nennt...
- Dieses Wesen zu beleben ist uns Furcht und ist uns Heim,
- denn in der Freiheit steckt der Sehnsucht erster Keim. -
So sag´mir nicht, Du bist ein Opfer,
- sag´mir nicht, Du bist dahin ...
- Denn ich bin ein Sprücheklopfer und ich schöpfe damit Sinn...
- Deine Beine sind am Boden, doch Dein Kopf gehört in´s All,
- nur so bringst Du Sonnen auf den Erdenball". -
(C) Udo Anton Siegfried Steinkellner. -